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Dreamcatcher – Traumfänger

Der kulturhistorische Ursprung ist kaum jemandem wirklich bekannt. Möglicherweise Sioux und Ojibway.

Meist vermutet man die nördlichen Plains oder den Südwesten der USA als Ursprungsgebiet der Traumfänger. Das mag daran liegen, dass in diesen Gebieten relativ starke Indianerbevölkerungen leben, die seit Jahren mit wachsendem Erfolg versuchen, durch Wiederbelebung und Verbreitung ihrer traditionellen Handwerkskunst ihren Lebensunterhalt zu verbessern.

Die netzwebende Spinne jedenfalls ist einer Reihe nordamerikanischer Kulturen heilig. So lehrte Spider Woman (Spinnenfrau) die Navajos das Weben und bei den Lakota personifizierte die Spinne „Iktomi“ die Klugheit, dieser ist aber zugleich ein „Trickster“ (Täuscher), der Menschen und Gottheiten Streiche spielt. In manchen Gegenden des westlichen Nordamerika erschien die Schöpfergottheit als Spinne, auf deren Netz die Erde ruhte.

Um den guten Träumen den Weg freizumachen, befindet sich in der Mitte eines jeden Traumfängers ein mehr oder minder großes Loch. Ich habe schon viele Traumfänger gesehen, die bis zur Mitte „zugewebt“ waren. Dies bedeutet jedoch, dass die guten Träume keinen Weg finden können, zum Schlafenden zu gelangen.

Manche Traumfänger wurden, je nach Verwendungszweck für Frauen/Mädchen und Männer/Jungen, durch verschiedene Federn unterschieden. Federn der Eule standen als weibliches Symbol für die Weisheit. Adler-Federn standen als männliches Symbol für Mut und Stärke.

Ebenso ist eine Sage, dass bei Vollmond hergestellte Traumfänger die stärksten Kräfte besitzen.

In einigen Gebieten Kanadas und der nordöstlichen USA haben sich spezielle Formen herausgebildet, die Traumfänger sind dort nicht rund, sondern tropfenförmig und ähneln auf den ersten Blick mehr den indianischen Schneeschuhen.

Der „klassische“ Traumfänger bestand aus einem hölzernen Reifen (Weide) und das Geflecht bestand aus einer Darmschnur oder Sehnenfaden. Leder, Perlen, Federn, Pferdehaar und einige andere Materialien verzierten dann das Ganze.

Bei den Traumfängern der Aborigines (australische Ureinwohner) z.B., wurde ein Streifen glatter Tierhaut zu einem kreisrunden Rahmen genäht. Damit wurde dann ein entsprechend großes Spinnennetz aus der Natur mit einer schnellen Bewegung eingefangen. Zuvor wurde der Rahmen eingerieben, sodass das Netz am Rahmen „kleben“ blieb. Dann wurde mit diesem sehr zerbrechlichen Gebilde, im Kreis der Stammesmitglieder, ein Traumtanz durchgeführt. Dabei konzentrierte sich der/die Tänzer/in auf eine wichtige Frage, bat für die Nacht um einen Traum und um Hilfe, sich an diesen ingefangenen“ Traum zu erinnern. Die Mystik der Aborigines besagte, dass die im Traum gezeigten Symbole - meist Tierbilder – die Antworten enthielten.

Der Kreis des Traumfängers symbolisiert einerseits den Kreis des Lebens und andererseits den Verlauf der Sonne und so dient der Traumfänger auch als Andenken an die Spinnen-Frau, die die Sonne den Menschen zurückgebracht hatte.

Die Federn, die zur Dekoration des Traumfängers verwendet werden, symbolisierten den Atem des Grossen Geistes und somit auch die Luft. Es soll anzeigen, wenn der Wind durch den Traumfänger blässt und sich die Feder bewegt, wie wichtig Luft für unser Leben ist.

Man sagt, wenn man einen Traumfänger über seinen Schlafplatz (am Kopfteil) aufhängt, werden alle Träume von dem magischen Netz angezogen. Die schlechten Träume verfangen sich im Netz und bleiben darin hängen, die guten hingegen finden den Weg durch das Loch in der Mitte und gleiten sanft an den Bändeln und Federn auf den Schlafenden herab, der diese dann träumt. Bei Tagesanbruch verschmelzen alle im Netz hängengebliebenen Träume durch die ersten Sonnenstrahlen.

Es gibt verschiedene Geschichten und Legenden über die Traumfänger:

Nokomis Legende vom Traumfänger

Eine Spinne webte mit Fleiß und Hingabe ihr Netz neben dem Schlafplatz Nokomis, der Großmutter. Jeden Tag beobachtete Nokomis die Spinne, wie diese leise und mit großer Hingabe webte. Eines Tages, als sie die Spinne beobachtete, kam ihr Enkelsohn herein. “Nokomis-iya“ schrie er, als er die Spinne erblickte. Er nahm einen Schuh und wollte die Spinne damit töten. „No-keegwa“ flüsterte Nokomis leise, verletzte sie nicht. „Warum schützt du die Spinne“, fragte er. Sie sagte nichts, sondern lächelte ihn nur an.
Als der Enkel verschwand, kam die Spinne auf Nokomis zu und dankte ihr dafür, dass sie ihr Leben gerettet hat. Die Spinne sagte zu ihr: „So viele Tage hast du mir nun zugeschaut, wie ich mein Netz gesponnen und gewebt habe. Du hast meine Arbeit bewundert ! Als Dank für mein Leben, werde ich dir ein Geschenk machen !“ Sie ging zu ihrem Netz und begann zu spinnen. Schon bald glitzerten die Mondstrahlen auf ein wunderbares Flechtwerk. „Erkennst du, wie ich spinne“, fragte die Spinne die Großmutter. „Schau mir zu und lerne daraus. Denn jedes Netz wird böse Träume fangen und festhalten. Nur die guten Träume gelangen durch das schmale Loch in der Mitte. Das ist mein Geschenk an Dich ! Benutze es, und nur deine guten Träume bleiben in deiner Erinnerung ! Die schlechten werden sich hoffnungslos im Netz verfangen. Wenn das Morgenlicht sie dann berührt, werden sie zerstört.“

Die Legende der kleinen Tochter

Vor langer Zeit kam eine Frau des Stammes der Ojibwa-Indianer zur weisen Spinnenfrau. Sie erzählte ihr, dass ihre kleine Tochter in der Nacht von bösen Träumen heimgesucht wird und deswegen schlecht schlafen konnte. In der Verzweiflung bat die Mutter die weise Spinnenfrau um Rat. Diese antwortete: „Nimm andächtig einen Zweig von einer Weide am Fluss und biege ihn zu einem heiligen Kreis. Fülle den Kreis mit einem Spinnengeflecht und hänge ihn über den Schlafplatz deines Kindes. Die bösen Träume werden sich in dem Gespinst verfangen und in der Morgensonne verschmelzen, die guten Träume finden weiterhin den Weg zu deinem Kind.“
Die Frau dankte der Spinnenfrau und beherzigte den Rat. Von diesem Zeitpunkt an schlief ihre Tochter wieder ruhig.

Die Legende von Asibikaashi, der Spinnenfrau (Ojibwe/Annishnabe/Chippewa)

Vor langer Zeit, als die Welt noch jung war, lebten alle Menschen der Ojibwe in einer Gegend, die man Turtle Island nennt. Und seit damals erzählen die Alten die Geschichte, wie Asibikaashi, die Spinnenfrau Wanabozhoo half, die Sonne zurück zu den Menschen zu bringen.
Bis heute baut Asibikaashi ihr Heim vor Sonnenuntergang und wenn Du im Morgengrauen aufwachst, halte Ausschau nach ihrem Heim. Dann wirst Du dieses Wunder sehen, wie sie das Licht der Sonne einfing in Tau, der ihr Heim bedeckt.
Asibikaasi kümmerte sich um ihre Kinder, die Menschen von Turtle Island, und tut das heute noch. Als der Stamm der Ojibwe nach den vier Richtungen der Welt zog, um eine Prophezeihung zu erfüllen, wurde es Asibikaashi schwer, all die Wiegen ihrer Ojibwe Kinder zu erreichen. So lehrte sie all die Mütter, Schwestern und Großmütter, das magische Netz für die Babies zu weben, aus Weidenreifen und Sehnen oder Garn, das sie aus Pflanzen gemacht hatten.
Sie kam zu den Frauen der Ojibwe und sprach: „Ich will Euch meine Medizin lehren: Die Verwirrungen des Lebens kommen nicht aus dem Menschen selbst, denn wenn er geboren wird, liegt vor ihm ein gutes, im Geistigen begründetes Leben. Jene Geister um Euch herum, die nicht in Harmonie leben, möchten, dass die Menschen zugrunde gehen. Es sind die bösen Geister, die dem Chaos entstammen und sie suchen Euch heim, wenn ihr schlaft.“
Während Asibikaashi sprach, nahm sie einen Zweig aus Weiden, wand ihn zum Reif und begann mit Spinnweb ihn zusammenzuweben. Sie fuhr fort zu sprechen: „Eure Kinder sollen geschützt werden von den Elementen, die um uns sind.
So sucht eine Feder, vom Adler für einen Sohn, von der weisen Eule für eine Tochter und flechtet sie in das Netz. Die Feder ist die Luft, die Ihr zum Atmen braucht und auch die Geister der Lüfte sind sie.Dann sucht einen Stein, der den Geist der Erde in sich trägt und bindet ihn auf den Reif. Und sucht eine Muschel, die den Geist des Meeres in sich trägt und den Ihr flüstern hört in ihr. Zum Schluss legt die Perlenschnur in das Gewebe. Diese Perlen wurden im Feuer gehärtet und sie tragen in sich den Geist des Feuers.
Nun nehmt diesen Fänger der Träume, der die Kräfte von Erde, Wind, Feuer und Wasser in sich trägt. Hängt ihn über die Wiegen der Kinder und über Eure Lager und Ihr werdet gut ruhen.“
Das Netz hat die Form eines Kreises, so wie die Sonne tagtäglich über den Himmel zieht. Der Fänger der Träume filtert all die bösen Träume aus der Luft und lässt nur die guten durch, dass nichts Böses die kleinen Seelen der Kinder zu schädigen vermag. Ein kleines Loch ist in der Mitte, dort schlüpfen die guten Träume durch. Die bösen verfangen sich im Netz von Asibikaashi und zerschmelzen in den ersten Strahlen der aufgehenden Sonne
Wenn wir Asibikaashi sehen, sollen wir keine Furcht vor ihr haben, aber sie achten und beschützen. Ihr zu Ehren haben die Traumfänger meist acht Ankerfäden, so wie sie acht Beine hat.


Die Legende des Lakota-Führers

Vor langer Zeit, als die Welt noch jung war, stand ein alter, geistiger Führer der Lakota-Indianer auf einem hohen Berg und hatte eine Vision. In seiner Vision erschien ihm Iktomi, der große „Trickster“ und Lehrer der Weisheit, in der Gestalt einer Spinne. Iktomi sprach zu ihm in einer heiligen Sprache, die nur die geistigen Führer der Lakota verstehen. Während er sprach, nahm Iktomi die Spinne den Weidenkranz des alten, auf dem sich Federn, Pferdehaare, Perlen und Gaben befanden und begann ein Netz zu spinnen. Er sprach zu dem Alten über Zyklen des Lebens … wie wir unser Leben als Säugling beginnen, uns zu Kindern weiterentwickeln und dann zum Erwachsenen werden. Schließlich erreichen wir das alter, in dem wir wieder wie Säuglinge betreut werden müssen und schließen so den Zyklus. „Aber“, sagte Iktomi, während er fortfuhr sein Netzt zu spinnen, „in jedem Augenblick des Lebens gibt es viele Kräfte – gute und böse. Wenn Du auf die guten Kräfte hörst, werden sie Dir den richtigen Weg weisen. Wenn Du aber auf die bösen Kräfte hörst, werden sie Dir schaden und Dich in die falsche Richtung leiten. Es gibt viele Kräfte und verschiedene Richtungen, die der Harmonie, der Natur, wie viele auch dem großen Geist und all seinen wundervollen Lehren nützen oder hinderlich sein können.“

Während die Spinne sprach, fuhr sie fort, ihr Netz zu weben und zwar von außen nach innen. Als Iktomi zuende gesponnen hatte, gab er dem Alten das Netz und sagte: „Sieh her, das Netz ist ein Kreis und hat ein kleines Loch in der Mitte. Das Netz soll Dir und Deinem Volk helfen, Eure Ziele zu erreichen und die Gedanken, Träume und Visionen zu nützen. Wenn ihr an den großen Geist glaubt, wird das Netz Eure guten Gedanken auffangen und durch das Loch in der Mitte an Euch weitergegeben, während sich die schlechten Gedanken im Netz verfangen.“

Der Alte überbrachte die Vision an sein Volk und fortan siebte der Traumfänger ihre Träume und Visionen.

Die folgenden Traumfänger sind meine eigenen Arbeiten.

Die edelste Variante meiner Traumfänger – Arbeiten. 3 Ringe ineinander „verschlungen“ und mit Kunstsehne ausgewebt. Es entstanden 4 Löcher im Geflecht (3-D Optik). Mit Lederbändern, Perlen und Federn ausgeschmückt. Dies ist auch der Traumfänger, der sich auf meiner Startseite dreht !

3D -Traumfänger (3 Ringe ineinander)

Doppelter Traumfänger, einfach und schön. 2 Ringe ineinander, mit Kunstsehne ausgewebt. Das ganze mit Lederbändern, Perlen und Federn ausgeschmückt.

doppelte Traumfänger (zwei Ringe ineinander) Durchmesser

Traumfänger: Kreis aus Weide, Geflecht aus Kunstsehne mit eingearbeiteter Perle. Mit Lederbändern, Perlen und Federn ausgeschmückt.

Traumfänger mit Weidenringe


   

                                                    


Dies ist eine ursprüngliche Form eines Traumfängers. Kreis aus Weide ergab die Form eines Schneeschuhes (tropfenförmig). Mit Kunstsehne ausgewebt und mit Federn und Perlen ausgeschmückt.

Traumfänger „von Herzen“ (Seitenansicht). Ein persönliches Geschenk an meinen Traummann. Ein „liegender“ Traumfänger mit Kunstsehne und Perlen ausgewebt, mit rotem Leder umwickelt und mit –zig Herzen und Perlen ausgeschmückt (anstelle von Federn).

Traumfänger „von Herzen“ aus der Sicht von oben.

Zweifacher Traumfänger zur Dekoration, stehend in einer Flasche. Kreise mit Kunstsehne ausgewebt, mit Lederband umwickelt und mit ebensolchen Lederbändern, Federn und Perlen ausgeschmückt.

Eines meiner ersten Werke. Kreis mit aufwendig gearbeitetem Perlenband umwickelt, ausgewebt mit einer Perle im Geflecht und mit Lederbändern, Perlen, einer Feder und einem Concha ausgeschmückt.

Mein ganz persönlicher Traumfänger, jedoch nicht von mir hergestellt. Der erste und einzige Traumfänger den Mein Mann gemacht hat.


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